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2. Arbeitsmethodik

2.1 geologisch

Die geologische Neukartierung des Untersuchungsgebiets erfolgt auf der Grundlage der topographischen Karte, Blatt Nr. 6234 von Pottenstein im Maßstab 1:25 000. Diese wurde mit Hilfe der EDV auf den Maßstab 1:10 000 vergrößert. Für die eigentliche Geländearbeit wurden individuell vergrößerte Kartenausschnitte verwendet, in denen die jeweiligen kartierten Bereiche mit Buntstiften eingetragen wurden. Als Hilfsmittel im Gelände diente der Geologenhammer, 10%tige Salzsäure, Kompaß und Lupe.

Auf der weitläufigen und flachen Albhochfläche erfolgte die Kartierung und Eingrenzung der Malmkalke nur über die an der Oberfläche sichtbaren Dolomitfelsen. Die Bestimmung der Faziesgrenzen der Michelfelder Schichten wurde seitens der verhüllenden Albüberdeckung und der starken Vegetationsdichte erschwert. Durch das dichte Wurzelwerk der Vegetation im Waldbereich ist ein tiefgreifendes Schürfen nur bedingt möglich. Die Kartierung auf den ackerbaulichgenutzten Freiflächen war nur auf die Zeiträume zwischen Ernte und Neuansaat beschränkt. Es wurden nur die Bereiche mit anstehendem Gestein in die Karte übernommen, und jene, bei denen durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Äckern Lesesteine an die Geländeoberfläche geackert wurden ("Lesesteinkartierung").

Die bereits durchgeführten Kartierungen (EXLER (1957), GOETZE & MEYER (1983)) wurden insofern berücksichtigt, da man davon ausgehen kann, daß kartierte Schichtgrenzen sowohl damals wie heute noch genauso bestehen, und nur durch neu hinzugekommene Aufschlüsse genauer auskartiert werden können. Ebenso wurden die durch Baumaßnahmen überdeckten Schichtgrenzen der Michelfelder Schichten (z. B. durch die Golfplatzanlage bei Pottenstein) aus der geologischen Karte von EXLER (1957) übernommen. Die Kartierung der Kallmünzer erbrachte neben neuen Fundstellen auch, daß teilweise Bau- und Flurbereinigungsmaßnahmen für veränderte Einträge in die geologische Karte verantwortlich sind.

Die Schichtgrenzen der Malmkalke wurden entlang der anstehenden Felsen abgegangen, während das Ablaufen der Grenzen der Michelfelder Schichten auf den Äckern im Zickzack erfolgte. Infolgedessen konnte anhand von Grenzpunkten eine Grenzlinie zur Albüberdeckung gezogen werden.


2.2 morphologisch Datenaufnahme im Gelände  zum Anfang

Als Kartierungsgrundlage dienten auch hier die vergrößerten Ausschnitte der topographischen Karte, Blatt Nr. 6234 von Pottenstein im Maßstab 1:25 000.

Hierbei richtete sich das Augenmerk auf die steilen Albtäler und Kuppen der Albhochfläche mit ihrem Aufschlußreichtum. Die Aufnahme der tektonischen Gefügedaten von der Klüfte, Spalte und Trockentäler erfolgte mit einem, extra für diesen Zweck, zum Zweikreiser modifizierten Wanderkompaß der Firma C. STOCKERT& SOHN. Die Lagerung der geologischen Strukturen wurde im Gelände über die Einfallsrichtung und dem Einfallswinkel notiert. Ebenso wurden die Öffnungsweite und die Trennflächenfüllungen festgehalten.

Die Datenaufnahme der Dolinendimensionen erfolgte im Gelände durch Abschreiten oder Ausmessen mit einem handelsüblichen Zollstock.

Streichen und Fallen

Abb. 2: Terminologie und schematische Darstellung der Aspekte, die für die Aufname einer Gesteinsschicht im Gelände relevant sind: A und B) Streichen und Fallen (Einfallsrichtung und -winkel) (modifiziert nach POWELL 1995).


Computerunterstützte Datenauswertung

Die gesammelten Gefügedaten wurden mit den Computerprogrammen StereoNett© , Version 2.0 von Johannes Duyster der Ruhr-Universität-Bochum, und Microsoft© Excel© ausgewertet und analysiert.

Die großräumige Aufnahme der Streichwerte der Trockentäler, Fluß- und Bachtäler erfolgte über ein 3-dimensionales Geländemodell des Arbeitsgebiets. Es wurde mit den Programmen Visual Terrain und Visual Animator, Version 2.0 der Firma WoolleySoft© generiert.

Die grafische Umsetzung der Verteilung der Kluftabstände wurde auch mittels der Software Visual Terrain und Visual Animator möglich.


2.3 hydrologisch  zum Anfang

Die Analyse der Wasserhauptinhaltsstoffe der Quell- und Oberflächenwässer erfolgte über einen Zeitraum von 12 Monaten, mit je einer Stichtagsmessung und -probenahme in einem Monat. Für die Erkundung der hydrogeologischen Situation und der Festlegung der Meß- und Probenahmepunkte sowie der Anzahl der zu nehmenden Proben wurde vor Beginn des Meßzyklus eine Übersichtsbegehung des Geländes und der Fluß- und Bachläufe durchgeführt, da alle vorhandenen Gewässer und Quellen in die hydrologische Untersuchung miteinbezogen werden sollten. Die Kartierung und Lokalisierung neuer Quellen war mit diversen Schwierigkeiten verbunden, da sie teilweise unterhalb des Oberflächenwasserspiegels entspringen und nur bei Niedrigwasser oder Trockenfallen des Flusses oder Baches sichtbar werden.

Insgesamt ergaben sich 13 Meß- und Probenahmestellen, an denen sowohl in situ als auch im Labor die entsprechenden Parameter analysiert wurden. Durch jahreszeitlich bedingte Oberflächenwasserspiegelschwankungen und Baumaßnahmen konnte aber an manchen Meßstellen keine monatlich kontinuierliche Beprobung erfolgen. Dies betraf die Meßstellen am Haselbrunnbach H1o, H2o, H3q und H6q. Ebenso ist nur bei sehr starkem Niedrigwasser das Beproben des Quellwassers der Quelle bei der Stelle von H1o möglich gewesen, da sich der Quellaustritt direkt in Bachbetthöhe befindet. Außerhalb der Trockenperiode konnte an dieser Stelle nur das Oberflächenwasser beprobt werden.

In situ wurden die physikalischen Parameter (pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und Temperatur) mit Meßgeräten der Firma WTW, Weilheim, gemessen:

Microprocessor pH-Meter pH 196, Sonde Mettler Toledo 405-88TE-S7/165

Microprocessor Conductivity Meter LF 196, Sonde 96 – 1,5

Microprocessor Oximeter OXI 196, Sonde EO 196 – 1,5.

Hierbei wurde zur Sicherheit vor Beschädigung der empfindlichen Sonden in einem 1 l PVC-Meßbecher gemessen.

Für die Analyse der chemischen Parameter (Nitrat, Sulfat, Phosphat, Chlorid, Ammonium) im Labor wurden zur Probenahme PVC-Flaschen (250 ml) verwendet. Sie wurden jeweils bei der Probenahme dreimal mit dem zu beprobenden Wasser gespült und eindeutig gekennzeichnet in einer Kühlbox gelagert. Eine erforderliche Präparation der Probe war für die zu bestimmenden Inhaltsstoffe nicht nötig. Die Wasseranalytik erfolgte ferner noch am gleichen Tag, um durch eine kurze Lagerungszeit die Umwandlung von diversen Inhaltsstoffen (z. B. Ammonium zu Ammoniak) zu vermeiden. Die eigentliche Untersuchung wurde mit analytischen Fertigtests der Firma Merck, Darmstadt, durchgeführt.

Ebenfalls wurde bei der Probenahme in situ eine organoleptische Prüfung (Färbung, Trübung, Geruch) durchgeführt und die Probenahmebedingungen, der Wasserstand der Püttlach (kurz vor der Ortschaft Pottenstein) und der Karstgrundwasserstand an dem Brunnen am Ortseingang von Haselbrunn (näheres im Sonderteil Kap. 6) erfaßt und dokumentiert.

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